Na, endlich geht es dem Numerus Clausus an den Kragen. Ich bin gegen dieses verstaubte und unfaire Auswahlsystem. Wir haben die absurde Situation, dass man eigentlich nur noch mit 1,0 einen Studienplatz als Mediziner bekommt.
Und so versperren wir jungen, talentierten Leuten den Zugang zu ihrem Traumberuf. Die Abiturnote ist der völlig falsche Weg zu entscheiden, wer Arzt werden darf und wer nicht.
Aber wie soll das funktionieren? Auf einen Studienplatz kommen dieses Jahr fast fünf Bewerber. Das Medizinstudium ist anspruchsvoll. Warum sollte also eine gute Abiturnote nicht der Maßstab sein?
Wer Medizin studieren will, weiß das doch meistens schon vorher und kann sich darauf vorbereiten. Fleiß gehört nun mal dazu, wenn man sich ein umfangreiches Wissen aneignen will. Oder wollen Sie von einem Arzt mit Wissenslücken behandelt werden?
In dem Beruf benötigt man natürlich Durchhaltevermögen und Fleiß, also Dinge, die auch zu guten Noten führen. Aber Abiturnoten sind bundesweit ohnehin nicht vergleichbar.
Und eine gute Note macht auch noch keinen guten Arzt. Es braucht gerade Demut, Menschlichkeit und Empathie, also keine ausgefahrenen Ellenbogen. Wir brauchen nicht die Jahrgangsbesten, wir brauchen die am besten Geeigneten.
Warum sollten sich Menschlichkeit und gute Noten ausschließen? Nicht jeder, der ein Einser-Abi hat, hat sich das mit Ellenbogen erkämpft, sondern mit Köpfchen. Und außerdem, wie will man Menschlichkeit messen?
Wie würden neue, faire und vergleichbare Kriterien dann lauten? Denn irgendwo muss man mit dem Aussieben anfangen. Der Numerus Clausus ist immerhin ein bundesweit einheitliches Verfahren. Und das hat sich bewährt.